Model-United-Nations (MUN)-Simulationen sind beliebte Übungen für alle, die mehr über die Vereinten Nationen lernen möchten. Die Delegierten sind Studenten und Schüler aus der ganzen Welt. Sie vertreten einen einzelnen Mitgliedsstaat der UNO und simulieren die Verhandlungsprozesse in den verschiedenen UN-Gremien und Organisationen. Mehrere Tage lang schlüpfen die Teilnehmer in die Rolle von Diplomaten und versuchen, die Interessen ihres Landes in Verhandlungen zu vertreten.
MUN-Simulationen beschäftigen jedes Jahr Hunderttausende von Schülern und helfen ihnen, mehr über die Grundsätze der UNO und ihre Funktionsweise zu erfahren. Viele der heutigen Führungskräfte in den Bereichen Recht, Regierung, Wirtschaft und Kunst – auch bei der UNO selbst – haben als Schüler an Model UN teilgenommen. Außerdem können sie ihr Verhandlungsgeschick und ihre rhetorischen Fähigkeiten trainieren, mehr über die Geschichte, Kultur und Politik anderer Länder erfahren und neue Freunde aus aller Welt kennenlernen.
Die Teilnehmer der simulierten UN-Konferenz brachten unterschiedliche Erfahrungen und Motivationen mit. Einige waren durch Freunde inspiriert, andere hatten bereits an ähnlichen Konferenzen teilgenommen und wollten ihre Fähigkeiten weiter vertiefen. Der Einstieg in das Model United Nations (MUN) erfolgte meist über schulische Netzwerke oder durch die Sozialen Medien des Vereins.
An der Eröffnungsfeier nahmen die folgenden hochrangigen Gäste teil:
Bernd HERMANN, Generalsekretär, Außenpolitik und Vereinte Nationen Österreichs (UNA – Austria), Gründer von VIC MUN – Eröffnung
Martin NESIRKY, Direktor, Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) – Begrüßungsworte
Gabriela SELLNER, Botschafterin, Ständige Vertreterin Österreichs bei den Vereinten Nationen in Wien – Begrüßung
Alena SIRKA-BRED, Leiterin der Abteilung für europäische und internationale Angelegenheiten, Stadt Wien – Begrüßungsworte
Angela KANE, fr. Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen für Management, fr. Hohe Repräsentantin für Abrüstung – Eröffnungsrede / Key Note
Sofia SILLEROVA, UN-Jugenddelegierte der Slowakei – Generalversammlung
Daniela TSCHARF, Assistentin des Generalsekretärs, Außenpolitik und Vereinigung der Vereinten Nationen von Österreich (UNA – Austria)
Besonders inspirierend und wertvoll war das Treffen mit
Dr. jur. Thomas MAYR–HARTING. Er verfügt über eine mehr als 40-jährige Erfahrung in der österreichischen und europäischen Diplomatie. Für Österreich war er u. a. als Botschafter in Belgien und bei der NATO, als Politischer Direktor des Außenministeriums und als ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen in New York tätig. In letzterer Funktion vertrat er Österreich in den Jahren 2009 und 2010 auch im Weltsicherheitsrat. Von 2011 bis 2019 war Dr. Mayr-Harting im europäischen Auswärtigen Dienst tätig, zuerst als EU-Botschafter (Leiter der Delegation der Europäischen Union) bei den Vereinten Nationen in New York, dann als Exekutivdirektor für Europa und Zentralasien.
Weiters war er Leiter des Lehrstuhls für Diplomatie an der Andrássy Universität Budapest. Seit 2020 ist er Sonderbeauftragter des amtierenden OSZE-Vorsitzes (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) für den Prozess zur Beilegung des Transnistrien-Konflikts.
Ein wichtiger Bestandteil des Treffens waren die gut geführten, lebendigen Gruppendiskussionen, bei denen Informationen und Meinungen ausgetauscht wurden.
Die Vorbereitung auf die Konferenz war von großer Bedeutung. Viele Delegierte betonten, wie hilfreich es war, dass UN-Mitarbeiter und Diplomaten ihnen wertvolle Einblicke und Erklärungen gaben, wie es ist, in der UN zu arbeiten. Dies half ihnen, die Arbeitsweise und Herausforderungen der internationalen Diplomatie besser zu verstehen und fundierte Argumente in die Debatten einbringen zu können.
Dennoch war es für einige Anfänger eine Herausforderung, konkrete Themen und Formulierungen für Resolutionen zu finden, was den Prozess teilweise verlangsamte. Ein überraschender Aspekt war die Nutzung von Humor während der Konferenz. Einige Teilnehmer berichteten von der kreativen Verwendung von „Memes“ („eine Art von Inhalt, meist ein Bild, ein Video oder Text, humorvoller oder sarkastischer Natur“ [Adobe, 02.08.2023]), die nicht nur zur Auflockerung beitrugen, sondern auch den Zusammenhalt unter den jungen Diplomaten stärkten.