Arbeitstreffen zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion aktueller Fragen zur Umsetzung und Entwicklung des nichtstaatlichen Sicherheitssektors in Bulgarien und Österreich

Mag.a Saschka Zhurkov – UNCAV-board-member Wien

„Elementar, mein lieber Watson!“, sagt Sherlock Holmes oft. Normalerweise kennen die Leute diesen Beruf aus den Geschichten über den englischen Detektiv. „Elementar, mein lieber Watson“ ist eine Phrase, die aus dem Originalwerk des englischen Schriftstellers Arthur Conan Doyle über die Abenteuer des genialen Detektivs Sherlock Holmes stammt, der als intelligenter, edler und gerechter Kämpfer gegen das Böse und als Verteidiger der Unterdrückten zu einer weltweiten Kultfigur wurde, zusammen mit seinem Freund, Helfer und Biografen Dr. Watson.

Aber was für ein Beruf ist das wirklich? Lassen Sie uns für unsere Leser die Feinheiten des Detektivberufs zusammenfassen.

In Österreich basiert die Anerkennung der beruflichen Qualifikation und Spezifik der Tätigkeit von Detektiven auf den §§ 129–130 GewO 1994. Berechtigte, die die berufliche Detektivtätigkeit ausüben, müssen die Bezeichnung „Berufsdetektiv“ führen.

Die Arbeit des Detektivs basiert auf dem ihm entgegengebrachten Vertrauen. Missbrauch des Vertrauens ist mit dem Beruf des Detektivs unvereinbar. Voraussetzung für das Vertrauen in den Detektiv ist seine persönliche und berufliche Unabhängigkeit. Der Detektiv darf Aufträge nur direkt von Kunden oder von deren gesetzlichen, bzw. ausgewiesenen Vertretern annehmen.

Das Berufsgeheimnis ist universell und verjährt nicht, das heißt, es bleibt für immer ein Geheimnis. Der Detektiv kann von dieser Verschwiegenheitsverpflichtung weder von staatlichen Behörden, noch von Gerichten, sondern ausschließlich von seinem Auftraggeber entbunden werden. Gesetz, Pflicht und Gewissen stehen im Detektivberuf über dem Willen des Auftraggebers.

Das Programm der Veranstaltung war traditionell reich an interessanten Beiträgen der eingeladenen Teilnehmer. In diesem Jahr teilten die Teilnehmer ihre Expertenmeinungen zu den rechtlichen Aspekten der Detektivarbeit und zu den Merkmalen der Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden. Echte Praktiker und die besten Spezialisten in diesem Bereich tauschten Ansichten zu den Fragen der regulierten Tätigkeit von Privatdetektiven aus.

Die Initiatoren des Treffens der Berufsdetektive aus Bulgarien und Österreich in Wien sind Riccardo Kostadinov und Gabriela Kostadinova von der IPEF Detektei OG in Wien. Sie schlugen vor, das nächste Treffen der Berufsdetektive beider Länder Anfang September 2024 in Sofia abzuhalten.

„Die Detektivarbeit in Bulgarien muss durch gesetzliche Maßnahmen geregelt werden. Diese Tätigkeit unterliegt der Regulierung, daher ist eine spezielle rechtliche Regelung von großer Bedeutung. Wir müssen eine gemeinsame berufliche rechtliche Plattform haben, um erfolgreich zusammenarbeiten zu können. Deshalb werden wir bei unserem nächsten Treffen in Sofia hauptsächlich diese grundlegende Frage der rechtlichen Rahmenbedingungen für die berufliche Detektivarbeit erörtern“,

sagte der Berufsdetektiv Riccardo Kostadinov, geschäftsführender Direktor und Gastgeber des bilateralen Treffens. Kostadinov hat umfangreiche berufliche Erfahrung und leitet Operationen im In- und Ausland.

Die bulgarischen Kollegen von Ing. Peter Pokorny, Inhaber der österreichischen Detektei HELIOS e.U., gegründet 1992, wünschen sich eine Zusammenarbeit, um gemeinsam an der Umsetzung gemeinsamer oder individueller Ziele zu arbeiten. Ing. Peter Pokorny ist Generalpräsident von INTERDET, der Internationalen Detektivorganisation (der „INTERPOL“ für Detektive), gegründet 2014. Er ist international anerkannter Experte für Beweistaktik und Kriminalistik in Straf- und Zivilrechtssachen, Gastdozent an der juristischen Fakultät der Universität Wien und kommissionierter Prüfer in der Wiener Wirtschaftskammer für den Bereich Berufsdetektive.

Für die bulgarischen Kollegen sprach Marin Marinov, Gründer und Vorsitzender des Verbandes der Privatdetektive in Bulgarien seit über 25 Jahren. Herr Marinov war langjähriger Kriminalbeamter im Innenministerium in Sofia. Viele komplexe und ungewöhnliche kriminelle und beunruhigende kriminelle Handlungen verschiedener Art wurden von ihm gelöst. Die außergewöhnlichen psychologischen Fähigkeiten und die körperliche Ausdauer von Marin Marinov haben zur Lösung der kompliziertesten Fälle von Straftaten verschiedener Art in seiner Praxis geführt. Herr Marinov ist Vorsitzender der Nationalen Bewegung ARGO – Bekämpfung der Straßenkriminalität.

Offizielle Gäste des Treffens waren:

Heinz HABE, Generaldirektor von EPA Europäische Polizei Vereinigung Österreich, Polizeidirektion des Bundeslandes Wien – Landeskriminalamt.

Hermann KROIHER, Direktor für internationale Angelegenheiten und Öffentlichkeitsarbeit bei der EPA (European Police Association) Austria und Generalsekretär der UNCAV (United Nations Correspondents Association – Vienna).

Gerhard NIEDERLEITNER, Gefahrgutberater, Büroleiter des internationalen Flughafens Schwechat, Wien, und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Gefahrgut in der Wirtschaftskammer Österreich.

Martin Manev, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Privatdetektive in Bulgarien, nahm meine Einladung an, bei ihrem nächsten Besuch in Wien die Gruppe in das Kriminalmuseum in Wien zu begleiten, das sich im 2. Bezirk befindet. In zwanzig Räumen haben die Besucher die Möglichkeit, durch die über 200-jährige Geschichte der Justiz, des Polizeisystems und der Kriminalität vom späten Mittelalter bis heute zu wandern.

Das Treffen endete mit der Übergabe von Teilnahmezertifikaten, Fähnchen, Abzeichen sowie eines Kalenders des österreichischen Verteidigungsministeriums. Das Arbeitstreffen fand in traditionell freundschaftlicher Atmosphäre statt, und die Parteien bestätigten, dass sie sich auf die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit und auf die weitere Stärkung der Kontakte konzentrieren wollen.