Vorführung des UN-Dokumentarfilms „The Agreement“
Der Informationsdienst der Vereinten Nationen in Wien (UNIS) lud Interessierte zur Vorführung des UN-Dokumentarfilms „The Agreement“ der Regisseurin RaeshemNijhon ein, anlässlich des 80. Jahrestages der Vereinten Nationen. Die Vorführung fand am Montag, den 17. Februar 2025, im „Top Kino“ in Wien statt.
Der Film beleuchtet den mehr als dreijährigen Verhandlungsprozess zur Einigung auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Er präsentiert diese Verhandlungen durch die Erzählungen prominenter Persönlichkeiten innerhalb der Vereinten Nationen, darunter aufeinanderfolgende Generalsekretäre, internationale Diplomaten und Botschafter. Zudem zeigt der Film exklusive Szenen, die die harte Arbeit hinter den Kulissen dokumentieren, um die Einigung zu erreichen. Dabei werden bedeutende Akteure wie Amina Mohammed, Kofi Annan, David Cameron, Bill Gates, Joe Colombano, Paul Polman und andere hervorgehoben.
Der Film gibt Einblick in die komplexen Prozesse der internationalen Politikgestaltung und die Herausforderungen, mit denen die Verhandler bei der Ausarbeitung der Vereinbarung konfrontiert waren. Einige Szenen verdeutlichen, wie Teilnehmer gezwungen waren, lange Arbeitsstunden zu leisten, was dazu führte, dass einige während der Sitzungen vor Erschöpfung einschliefen – ein Beweis für die immense Anstrengung und Hingabe, die in die Vereinbarung investiert wurden.
Diskussion nach der Filmvorführung
Nach der Vorführung fand eine Diskussionsrunde mit folgenden Teilnehmern statt:
• Monika Froehler, Geschäftsführerin des Ban Ki-moonCentrefor Global Citizens.
• Martin Sajdik, ehemaliger ständiger Vertreter Österreichs bei den Vereinten Nationen in New York.
• Markus Woltran, Programmbeauftragter beim Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen.
• Sonja Wintersberger, Leiterin des UN-Informationsdienstes in Wien.
Die Diskussion wurde von der Moderatorin geleitet, während das Publikum ebenfalls die Möglichkeit hatte, Fragen zu stellen. Die gesamte Diskussion fand auf Englisch statt.
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung sind eine Reihe globaler Ziele, die von den Vereinten Nationen festgelegt wurden, um Armut zu beseitigen, den Planeten zu schützen und die Lebensqualität weltweit zu verbessern. Alle 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten diese 17 Ziele im Jahr 2015 als Teil einer Agenda, die bis 2030 umgesetzt werden soll. Besonders bemerkenswert an dieser Vereinbarung ist, dass erstmals in der Geschichte alle Mitgliedstaaten sowie Hunderttausende von Akteuren eine gemeinsame Vision für die Zukunft der Welt vereinbart haben.
Diese Ziele decken vier Hauptbereiche ab:
- Umweltaspekte: Klimawandel, Biodiversität, Erhaltung natürlicher Ressourcen.
- Soziale Themen: Beseitigung von Armut und Hunger, Gleichstellung der Geschlechter, Verbesserung von Bildung und Gesundheit.
- Wirtschaftliche Themen: Nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Innovation, menschenwürdige Arbeit.
- Partnerschaften: Förderung der internationalen Zusammenarbeit, Stärkung der Entwicklungsländer, Aufbau starker Partnerschaften zur Zielerreichung.
Diese Ziele umfassen 169 Unterziele und 231 Indikatoren zur Messung des Fortschritts.
Die Rolle von Amina Mohammed in der Vereinbarung
Amina J. Mohammed spielte eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Sie war von 2015 bis 2016 Umweltministerin Nigerias und Sonderberaterin des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon für die Entwicklungsagenda nach 2015. Im Januar 2017 ernannte UN-Generalsekretär António Guterres sie zur stellvertretenden Generalsekretärin und Leiterin der UN-Gruppe für nachhaltige Entwicklung, wodurch sie eine zentrale Rolle bei der globalen Umsetzung der Ziele übernahm.
Herausforderungen bei der Umsetzung der SDGs
Trotz der erzielten Fortschritte stehen die SDGs vor mehreren Herausforderungen:
- Wirtschafts- und Finanzkrisen: Globale Finanzkrisen beeinträchtigen die Fähigkeit der Staaten, nachhaltige Entwicklungsprojekte zu finanzieren.
- Klimawandel und Naturkatastrophen: Umweltkatastrophen erschweren die Erreichung ökologischer und wirtschaftlicher Ziele.
- Ungleichheit zwischen Staaten: Entwicklungsländer verfügen über weniger Ressourcen und Infrastruktur zur Umsetzung der Ziele im Vergleich zu Industrieländern.
- Konflikte und Kriege: Bewaffnete Konflikte zerstören Infrastruktur und behindern Entwicklungsprogramme.
- Langsame politische Umsetzung: Trotz existierender Abkommen und Pläne gibt es in vielen Ländern bürokratische und gesetzliche Hürden bei der praktischen Umsetzung.
Film ansehen
Den Trailer zum Film können Sie unter folgendem Link ansehen: Film auf YouTube ansehen.
https://www.youtube.com/watch?v=lB2dBkUC800&ab_channel=CultureHouse
R.G.
Wien, 18. Februar 2025